BMW R 7

BMW R 7 im BMW Museum

Die BMW R 7 ist der Prototyp eines nicht verwirklichten Motorrades von BMW mit Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor und Kardanantrieb aus dem Jahr 1934.

Geschichte

Der Ingenieur Alfred Böning entwarf und baute die R 7 im Jahre 1934. Ebenfalls neu war der von Leonhard Ischinger konstruierte Boxermotor, der in drei Varianten 500 bis 800 cm³ ausgeführt werden sollte.

Der Entwurf ging nicht in Serie – BMW entschied sich für den Bau der sportlicheren Konstruktion Rudolf Schleichers, der BMW R 5 mit geschweißtem Rohr- statt üppigem Pressstahlrahmen.

Technik

Der glattflächige Entwurf verfolgte ein Konzept, das Elemente des Art déco und des Stromlinienzeitalters vereinigte.

Motor

Detail des rechten Zylinders

Der komplett neu entwickelte Motor „205/1“ war als längs eingebauter Zweizylinder-Boxer-Viertaktmotor mit hängenden Ventilen ausgeführt. Nur einzelne Elemente des Motors wurden weiter verfolgt.

So waren beispielsweise nur bei diesem Prototyp Zylinder und Zylinderkopf als Einheit aus einem Stück gegossen, um die anfällige Zylinderkopfdichtung zu vermeiden. Das Konstruktionsmerkmal der unter der Kurbelwelle liegenden Nockenwelle, durch das die Bauhöhe des Boxers wesentlich vermindert wurde, nahm BMW erst bei der sogenannten „Strich-Fünf“-Baureihe ab dem Jahr 1969 wieder auf.[1]

Im einteiligen Tunnel-Gehäuse drehte eine einteilige, geschmiedete Kurbelwelle. Die Pleuellager waren geteilt und liefen auf Gleitlagern.

Antrieb

Die R 7 hatte ein handgeschaltetes Viergang-Getriebe mit Wellenantrieb auf der rechten Seite des ungefederten Hinterrades.

Fahrwerk

Erstmals wurde eine Teleskopgabel bei einem Motorrad von BMW verwendet. In der Serienfertigung wurden dann die R 12 und die R 17 damit ausgerüstet.[2][3] Der Rahmen war als Pressstahlrahmen ausgeführt.

Technische Daten

Kenngröße Daten der R 7
Motortyp luftgekühlter 2-Zylinder-Boxermotor
Ventilsteuerung OHV, 2 Ventile je Zylinder
Bohrung 78 mm
Hub 83 mm
Hubraum 793 cm³
Leistung 35 PS (26 kW) bei 5000 min−1
Leergewicht 178 kg

Siehe auch

BMW R 7 im BMW Museum
Commons: BMW R 7 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • BMW R 7 Prototyp (Baumuster 206). In: BMW Geschichte. BMW AG, abgerufen am 27. Mai 2024 (Dossier des BMW Group Archivs). 

Einzelnachweise

  1. Die R 7 – Der Art Deco Schatz. BMW Motorrad, 17. März 2013, archiviert vom Original am 5. Dezember 2015; abgerufen am 27. Mai 2024. 
  2. BMW R 7 Prototyp Zeichnung. In: BMW Geschichte. BMW AG, 1934, abgerufen am 27. Mai 2024 (Zeichnung im BMW Group Archiv): „Prototyp R 7, erstmals Telegabel (übernommen für R 12 und R 17), neuentwickelter Motor mit Nockenwelle unterhalb der Kurbelwelle, Preßstahlrahmen. Auch als R 5 bezeichnet. Zugunsten der Rohrrahmen R 5 nicht in Serie gegangen.“ 
  3. BMW präsentiert bei den Modellen R 12 und R 17 die weltweit erste hydraulische Teleskopgabel. In: BMW Geschichte. BMW AG, 14. Februar 1935, abgerufen am 27. Mai 2024 (Text im BMW Group Archiv). 


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Klasse Typ 1920er 1930er 1940er
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R 23
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R 3 R 35
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bis 750 cm³ Tourenmotorrad R 62 R 11 R 12 R 71
R 6 R 61
Sportmotorrad R 63 R 16 R 17 R 66

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V
Ältere BMW-Motorräder
Vorkriegszeit
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Boxer

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1969–1973

R 50/5R 60/5R 75/5

„Strich-Sechser“
1973–1976

R 60/6R 75/6R 90/6R 90 S

„Strich-Siebener“
1976–1985

R 60/7R 75/7R 80/7R 100/7R 100 SR 100 RSR 100 RTR 100 CS

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Zweiventil-Boxer
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1993–2006

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Vierventil-Boxer (2. Generation)
2004–2013

R 1200 SR 1200 STR 1200 GSR 1200 GS AdventureR 1200 RR 1200 RT

Vierventil-Boxer (R nineT)
2014-2023

R nineTR nineT PureR nineT ScramblerR nineT RacerR nineT Urban G/S

Wasser-Boxer (1. Generation)
2013–2019

R 1200 GSR 1200 GS AdventureR 1200 RTR 1200 R

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K-Baureihe (Reihenmotor)
seit 1983
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